Besteigung der Zugspitze im September 1999
Anreise
Als Ausgangspunkt für eine Zugspitzbesteigung bietet sich der
Wanderparkplatz in Hammersbach, einem Ortsteil von Grainau an. Mit dem Auto
fährt man nach Garmisch Partenkirchen, von dort Richtung Grainau und folgt
dann der Beschilderung nach Hammersbach. Der Parkplatz befindet sich vor dem
Ortseingang auf der rechten Seite und ist kostenlos zu benutzen.
Per öffentlichen Verkehrmittel ist es auch kein Problem. Gegenüber
des Garmisch Partenkirchener Bahnhofes fahren die Busse der Weiß-Blauen
Linie Richtung Eibsee ab. Für 3,80DM fährt man bis zur Haltestelle
Hammersbach. Die Zugspitzbahn, die hinter dem Bahnhof abfährt hält
ebenfalls in Hammersbach.
Übernachtung
Wer preiswert übernachten möchte, kann dies auf dem Campingplatz
Zugspitze an der B23 in Grainau tun. Die Weiß-Blaue Linie hält
dort ebenfalls. Die Haltestelle heißt Schmölz Abzweigung.
Benötigte Ausrüstung
Trekkingschuhe
Steinschlaghelm
Klettersteigset (Gurtzeug, Karabiner, Seilbremse)
Hüttenschlafsack
DAV Ausweis
Sonnenbrille
Sonnenmilch
Sonnenhut
Trinkflasche (mindestens 1,5 Liter)
Regen und winddichte Jacke
warmer Pullover
Teleskopwanderstöcke
Grödel oder Steigeisen je nach Gletscherzustand eventuell
erforderlich
Karte im Maßstab 1:50000 oder feiner
Personalausweiß (Grenze Deutschland - Österreich)
sonstige Kleidung und persönliche Hygieneartikel
Die Route
Von Hammersbach nahe Garmisch Partenkirchen durch die Höllentalklamm
zur Höllentalangerhütte. Weiter durch das Höllental und
den Klettersteig bis zum Zugspitzgipfel. Abstieg zum Schneeferner und zur
Knorrhütte. Dann weiter durchs Reintal zur Reintalangerhütte.
Von dort durchs Reintal und die Partnachklamm bis nach Garmisch Partenkirchen.
1. Tag (2,5 Stunden Gehzeit)
Vom Parkplatz Hammersbach geht es erst einmal auf der
Höllentalstraße Richtung Ortszentrum. Hinter der Brücke
über den Hammersbach geht es rechts hinauf. Der Weg steigt an, bis zur
Höllentalklamm Eingangshütte.Dort muß man ein kleines Entgeld
für die Durchquerung der Klamm entrichten.
In der Klamm sollte man sich mit einer Regenjacke vor dem von den Felsen
tropfenden Wasser schützen. Die Steine sind an einigen Stellen ziemlich
rutschig.
Nach der Klamm steigt der Weg weiter an, bis man nach einiger Zeit ein
Brummen hört. Es handelt sich dabei um das Stromaggregat der Hütte.
Einige Meter weiter sieht man links die Hütte.
Man sollte nicht vergessen
sich aus Sicherheitsgründen in das Hüttenbuch einzutragen und
den Hüttenwirt nach dem Wetter für den nächsten Tag zu fragen.
2. Tag (10 Stunden Gehzeit)
Man muss früh aufbrechen, da diese Etappe sehr lang ist. Man geht
von der Höllentalangerhütte weiter in das Höllental hinein.
Nach 45 Minuten kommt man zu einer Stelle, an der mit der sogenannten Leiter
der Klettersteig anfängt. Hier sollte man nun sein Klettersteigset
und den Helm anlegen.
Nach der Leiter kommt eine Stelle an der man über aus der Wand
ragende Stahlstifte eine Felsplatte überwinden muß. Diese Stelle
heißt das Brett und ist für schwindelfreie leicht zu bewältigen.
Der Klettersteig hört nach einiger Zeit auf und es geht weiter
über die Gletschermoräne bergauf. Bald befindet man sich am Fuß
der Höllentalgletschers. Dort ist eigentlich die letze Möglichkeit
für ein Rast vor dem Zugspitzgipfel der noch etwa 1100m über
einem liegt. Da man weder auf dem Gletscher noch im Klettersteig ausgiebige
Pausen machen kann.
Es geht nun weiter über den Gletscher. Je nach Eiszustand muß
man Grödel oder Steigeisen anlegen. Man folgt auf dem Gletscher der
Spur, um die Spalten zu umgehen. Am Gletscherrand folgt nun eine Schlüsselstelle.
Zwischen Gletscher und Fels befindet sich ein 1,5m breiter und einige Meter
tiefer Spalt, den man mit einem Schritt Richtung Wand überwinden muß..
Hier beginnt nun der eigentliche Klettersteig bis zum Gipfel. Auf diesem
Klettersteig sind noch ca 950 Höhenmeter zu überwinden. Bis zum
Zugspitzgipfel sind es von der Hütte ca. 6 Stunden. Am Gipfel herrscht
meistens ein ziemliches Gedrängel, da er auch vom normalen Seilbahntouristen
erreicht werden kann. Vom Gipfelkreuz aus geht ein Weg bis zur Betonplatte
auf dem Gipfel.
Sollte man sich schon verausgabt haben so kann man von hier mit der
Eibseebahn bis zum Eibsee abfahren, der ebenfalls von der
Weiß-Blauen Buslinie angefahren wird. Auf der Zugspitze befindet
sich auch eine DAV Hütte. Das Münchener Haus. Es stehen allerdings
nur 30 Lager zur Verfügung.
Hinter einem Andenkenstand in der Nähe der Münchener Hütte
beginnt der Abstieg von der Platform Richtung Schneeferner. Zuerst ist
es ein Klettersteig. Dann geht es über ein Schotterfeld vorbei am
Schneefernerhaus hinuter bis zu einer Weggabelung. Rechts geht es zum Sonn
Alpin und links Richtung Knorrhütte.
Der Weg zur Knorrhütte ist mit 40 Schildern markiert, die in Sichtentfernung
aufgestellt sind. Auf der Knorrhütte sollte man seine zweite Übernachtung
verbringen. Wenn man noch viel Zeit bis zum Sonnenuntergang hat, dann kann
man bei ausreichender Kondition auch noch die 1,5 Stunden bis zur Reintalangerhütte
gehen und dort übernachten.
3. Tag (6 Stunden Gehzeit)
Von der Knorrhütte geht es steil ein Schotterfeld hinunter. Nach einiger
Zeit kann man unten im Tal die Reintalangerhütte sehen. Der Weg geht
vor der Hütte vorbei. Nach einigen Kilometern gelangt man zum Materialumschlagplatz
der Hütte. Von dort verbreitert sich der Weg zu einer Fahrstraße.
Man geht weiter hinunter bis zum hinteren Eingang der Partnachklamm.
Hinter der
Klamm befindet man sich auf einer Teerstraße, die man bis zum Skistadion
von Garmisch Partenkirchen hinunter geht. Am Skistadion fährt ein
Bus ab, der einem zum Bahnhof von Garmisch Partenkirchen bringt. Zu Fuß
ist es aber auch nicht sehr weit.
Alternativrouten
Der Weg von der Knorrhütte durchs Reintal nach Garmisch zieht sich
ziemlich. Man kann von der Knorrhütte bis nach Ehrwald absteigen und
von dort per Zug nach Obergrainau oder Garmisch fahren.
Vom Zugspitzgipfel kann man auch zur Wiener Neustätter Hütte
absteigen, dort übernachten und am nächsten Tag weiter bis zum
Eibsee absteigen
An der Endstelle Eibsee der Weiß-Blauen Busse bietet sich eine weiter
Tour an. Eine Runde um den Eibsee. Dauert ca. 1,5-2 Stunden und ist auch
ohne Wanderschuhe zu schaffen.
Adressen und Telefonnummern
Campingplatz Zugspitze
An der B23
D-82491 Grainau
Tel.: 08821-3180
Kurverwaltung Grainau
Parkweg 8
D-82491 Grainau
Tel.: 08221-981850
Fax: 08221-981855
email: grainau.zugspitzdorf@gap/baynet.de
http://www.grainau.de
Höllentalangerhütte
Alpenverein 1379m
am Höllentalanger
D-82491 Grainau
Tel.: 08821-8811
Knorrhütte
Alpenverein 2051m
auf dem Platt
D-82467 Garmisch Partenkirchen
Tel.: 08821-2905
Münchener Haus
Alpenverein 2962m
auf dem, Westgipfel der Zugspitze
D-82467 Garmisch Partenkirchen
Tel.: 08821-2901
Reintalangerhütte
Alpenverein 1370m
im Hinter Reintal
D-82467 Garmisch Partenkirchen
Tel.: 08821-2903
Wiener-Neustädter-Hütte
Österreichischer Touristenklub 2209m
im österreichischen Schneekar
A-6632 Ehrwald
Tel.: 0663-18786
Alle Daten Stand September 1999.
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