Paddeln auf der Weser
Die Weser entsteht durch das Zusammenfließen von Werra und Fulda in
Hannoversch Münden. Anscheinend konnte man sich wohl nicht einigen ob
der Fluß danach Werra oder Fulda heißen sollte und entschied
sich unparteiisch für Weser.
Wir wollen die Weser am langen Wochenende nach Frohnleichnam 2005 so weit
wie möglich hinunterpaddeln. Verkehrstechnisch günstig, d.h. mit
einem Bahnhof versehen, schwebt uns Hameln als Endpunkt vor. Das sind
allerdings 135 Flußkilometer und die wollen wir von Donnerstag bis
Samstag in zweieinhalb Tagen hinter uns bringen. Der Sonntag ist dann der
Bahnrückreise nach Münden, der Bootsabholung in Hameln und der
Heimfahrt vorbehalten. 135km in zweieinhalb Tagen. Wir hoffen, daß die
Strömung uns tatsächlich so helfen wird, wie in allen
Kanuführern beschrieben. Der Rekord beim 2005er Wesermarathon lag bei
9 Stunden für die Gesamtstrecke allerdings mit einem Dreier-Ruderboot.
Reizvoll an dieser Etappe ist, daß man nicht ein einziges Wehr umtragen
oder eine Bootsrutsche benutzen muß. Die Weser hat auf dieser Strecke
keine einziges Hindernis.
Donnerstag 26.05.05: (28 Flußkilometer)
Ich fahre mit dem Faltboot und Ausrüstung per Zug
nach Rheda-Wiedenbrück, wo wir Elmar's Kajak auf sein Autodach laden und
nach Hannoversch Münden fahren. Dort bauen wir an einem Campingplatz
direkt hinter der Schleuse die Boote auf und beladen sie.
Einsatzstelle an der Schleuse in Hanoversch Münden
Elmar bringt sein Auto noch schnell zum Park and Ride Platz am Bahnhof und um
14 Uhr paddeln wir endlich los. Wir sind sehr erstaunt, wie schnell wir dank
der Stömung voran kommen. Die Weser macht so ca. 4 bis 6 km/h, so dass
wir uns mit durchschnittlich 10 km/h stromabwärts bewegen.
Entlang des Flusses gibt es reichlich Campingplätze, die direkt am Ufer
liegen. Wir entscheiden uns in Gieselwerder bei Flußkilometer 28 unser
Zelt aufzubauen.
Campingplatz Gieselwerder - Direkt an der Weser
Nach einer Dusche, einem Teller Spaghetti und einer Stadtbesichtigung fallen
wir in den Schlaf.
Freitag 27.05.05: (61 Flußkilometer)
Gegen halb elf sitzen wir schon wieder in den Booten. Die heutige Etappe
führt uns vorbei an den Städten Bad Karlshafen, Beverungen,
Höxter und Holzminden. Bei Flußkilometer 89 laufen wir in Heinsen
den dortigen Campingplatz an.
Die Weser bei Heinsen
Ein sehr netter Platz. Keine Duschmarken und ein kleiner Pool ergänzen
das Angebot. Ein frischgezapftes Pils darf man von der Kneipe mit ans Zelt
nehmen. Nach 61 Flußkilometern haben wir es uns auch mehr als verdient.
Nach Tortellini mit mächtiger Käse-Sahne Sauce wartet das Zelt auf
uns.
Samstag 28.05.05: (45 Flußkilometer)
Wieder haben wir es geschafft um halb elf in den Booten zu
sitzen. Auch heute brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Wir fahren an
Polle vorbei und bei Flußkilometer 111 ist die nächste gröere
Stadt mit Bodenwerder erreicht. Dort machen wir nach der Brücke am
rechten Ufer am Anleger des RV Bodenwerder fest. Besser, da stadtnäher
wäre aber der neue Anleger am linken Ufer nahe des Parkplatzes gewesen.
Den haben wir aber erst später gefunden, weil er nicht in der Karte
verzeichnet war. Wir gehen über die Brücke nach Bodenwerder und
genehmigen uns ein zweites Frühstück bei einem Bäcker.
Pause in Bodenwerder
Auf unserem weitern Weg flußabwärts geht es hinter Grohnde an
einem laufenden Atomkraftwerk vorbei. Schon ein komisches Gefühl.
Ausgerechnet dort sitzen vier Fischreiher an einer Stelle. Anscheinend gibt es
besonders große Fische dort. Kurz danach erreichen wir Hameln und wir
landen beim KC Hameln bei Flußkilometer 134,5 an. Nachdem wir die
Übernachtung auf der Zeltwiese klargemacht haben, schauen wir uns die
Stadt an und holen Informationen über die Zugverbindungen nach
Hannoversch Münden ein.
Das Wehr in Hameln. Rechts neben den Silos liegt die Zeltwiese.
Abends gibt es dann ein mehrgängiges Menü im Kanuheim und wir
schauen zusammen mit anderen Kanuten und potentiellen Bundestrainern das
DFB Pokalfinalspiel Schalke 04 gegen Bayern München an. Leider verlor
Schalke trotz Schiedsrichterhilfe mit 2:1.
Sonntag 29.05.05: (Rückreise)
Heute ist für uns ein reiner Fahrtag. Zuerst geht es mit der Eisenbahn
von Hameln über Göttingen nach Hannoversch Münden. Dort steigen
wir ins Auto und fahren wieder zurück nach Hameln. Nach Abbau und verladen
der Boote fahren wir zurück nach Rheda-Wiedenbrück wo ich kurz nach
17 Uhr einen umstiegsfreien Zug nach Duisburg erwische.
Informationen:
Die Weser ist gefahrlos zu befahren. Aufpassen sollte man bei den zahlreichen
motorlosen nur durch die Strömung betriebenen Drahtseilfähren. Nicht
vor der fahrenden Fähre herfahren. Aber das gebietet eigentlich auch der
gute Menschenverstand. An einigen Stellen gibt es Aalreusen, die man umfahren
sollte und auf einigen Abschnitten ist Wasserski erlaubt. Die größten
Schiffe sind Ausflugsschiffe, die aber sehr wenig Wellengang erzeugen.
Wesentlich mehr Wellen gibt es bei den Sportbooten. Oft werden solche
Verdränger auch noch von Laien gesteuert, die wohl verlernt haben, dass man
bei Begegnung von Kanuten vom Gas zu gehen hat. Eben diese wundern sich aber,
dass man nicht freundlich zurückwinkt, weil man alle Hände voll zu
tun hat über Wasser zu bleiben.
Startpunkt Hannoversch Münden
Campingplatz in Gieselwerder
Campingplatz in Heinsen (nur für IE)
Münchhausenstadt Bodenwerder
Kanu Club Hameln. Ausrichter des Wesermarathons
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