Kajaktour auf der Schlei
Die Schlei ist ein 42 Kilometer langer flussartiger Schmelzwasserarm der Ostsee,
an dessen Ende die Stadt Schleswig liegt. Schleswig liegt zwischen
Eckernförde und Flensburg.
Freitag 23.05.08
Wir kommen gegen 15 Uhr beim Kanuvermieter in Sundsacker an. Der Vermieter
befindet sich genau am Fähranleger der Fähre von Sundsacker nach
Arnis. Unsere zwei vorbestellten Prijon Kodiak warten schon nebst Paddeln und
Spritzdecken auf uns. Wir klären kurz, dass der Verleiher als Pfand
unseren Autoschlüssel behält, und parken direkt auf einer
Parkfläche neben der Fähre.
Da wir die Kentersäcke schon zu Hause gepackt haben, sind die Boote
schnell beladen und zu Wasser gelassen. Gegen 16 Uhr geht es los. Das Wetter
ist sonnig und warm, und da wir erst einmal die Schlei in Richtung Schleswig
fahren wollen hilft uns der Nordostwind ein wenig.
Die ersten Meter auf der Schlei
Den ersten Campingplatz gibt es direkt nach 1,5 Kilometern am Ostufer in
Winnemark. Nach weiteren 1,5 Kilometern liegt am Westufer der Campingplatz
Karschau. Dort müsste man aber die Boote erst über eine Straße
tragen.
Bald sehen wir auch die hohen Masten einer Hochspannungsleitung, die wir nach
insgesamt 7 Kilometern unterqueren. Zahlreiche Segel- und Motorboote und auch
wenige Ausflugsschiffe begleiten uns. Nach der Leitung sieht man die
Klappbrücke von Lindaunis. Unmittelbar rechts hinter der Brücke, die
eine kombinierte Fahrbahn und Eisenbahntrasse hat, liegt unser Nachtlager. Der
Campingplatz Lindaunis, den wir um 18 Uhr nach 2 Stunden Paddelei erreichen.
Die Klappbrücke bei Lindaunis
Für 13,80 € dürfen wir dort unsere Boote auf die Wiese legen und
bekommen für unser kleines Zelt eine komplette Wohnwagenparzelle
zugewiesen. Die nutzen wir auch komplett, um unsere Neoprensachen in der Sonne
zu trocknen.
Den nahen Campingplatzimbiss und das Restaurant oberhalb an der Straße
ignorieren wir tapfer, und so gibt es Reis mit Gemüse. Auch lecker! Ganz in
der Nähe am Lindauer Noor liegt übrigends, das Haus des Landarztes aus
der gleichnamigen Fernsehserie vom ZDF. Das schenken wir uns aber.
Überhaupt scheint die
Gegend hauptsächlich von ZDF Publikum besucht zu werden. Auf dem
Campingplatz sind wir weit und breit das einzige Zelt, ansonsten herrschen dort
feste Wohnwagenburgen mit Vorzelt vor. Den Altersdurchschnitt senken wir auch
ganz massiv. Der Campingplatz ist aber sauber und macht einen guten Eindruck.
Samstag, 24.05.08
Wir stehen früh auf und sind schon um 9:30 wieder auf dem Wasser.
Wind im Rücken, Sonne seitlich und genug Wasser voraus
Heute
soll unser längster Paddeltag werden. Wir fahren weiter nach
Südwesten die Schlei hinunter. Den nächsten Campingplatz gibt es nach
6 Kilometern am Ostufer in Hülsen und nur einen Kilometer weiter am
Westufer den nächsten Platz. Die Schlei wird enger, und man muss etwas auf
die Sportboote aufpassen. Am Missunder Noor gibt es zwei weitere
Campingplätze und auch einen DKV Kanuclub.
Wir fahren nun in die Große Breite und legen direkt am Ostufer bei Burg an
einem kleinen Sandstrand an. In der Ferne sieht man den Dom von Schleswig.
Bis hier sind es 10 Kilometer vom Übernachtungsplatz, und der Rückenwind
hat uns heimlich geholfen. Der Wind ist aber stärker geworden, und da wir
am Sonntag wieder beim Verleiher zurück sein wollen, beschließen wir, hier
umzukehren.
Unser Umkehrpunkt an der Großen Breite
Bis nach Schleswig wären es noch 9 Kilometer über die
Große und Kleine Breite. Wir hätten uns dann aber vom Verleiher abholen
lassen müssen.
Wir kämpfen uns dicht am Ostufer zurück. Leider kommt der Wind aber
genau von vorne, so dass das Ufer keinen ausreichenden Schutz bietet. Der
Eisenbahndamm bei Lindau wirkt aber für uns als guter Wellenbrecher, und
auch die nachfolgende Landzunge, auf der der Strommast der Hochspannungsleitung
steht, nutzen wir aus.
Wir erreichen um 18 Uhr mit ziemlich langen Armen den Campingplatz in
Winnemark, von dem
wir es nur noch 1,5 Kilometer zu unserem Verleiher haben. Wir fahren deswegen
so weit die Schlei hoch, weil der Wind für den Sonntag eher noch
stärker werden soll. Außerdem halten wir uns so die Option frei, an
Arnis vorbei nach Kappeln zu paddeln und uns das Städtchen anzusehen.
Sonnenuntergang am Campingplatz Winnemark
Auch dieser Campingplatz ist eher in der Hand von Stammgästen, die es
nicht gerade wohlwollend zu Kenntnis nehmen, dass wir schon auf ihrer
Sonnenuntergangsbetrachtungsbank sitzen. So gibt es außer einem "Moin"
auch keine weitere Kommunikation.
Gesprächiger ist da schon der Campingplatzwart, aber auch er erzählt
uns nicht, dass man für seine Duschen noch DM-Stücke benötigt.
Also wird kalt geduscht. Soll ja abhärten.
Sonntag, 25.05.08
Aua. Mir tut die Schulter weh, Tanja die Arme. Die 28 Kilometer gestern mit
19 Kilometern Gegenwind waren wohl doch etwas viel. Wir bleiben so lang wie
möglich im Zelt und beschreiben uns die verschiedenen Schmerzen. Als die
Sonne aber unser Zelt entdeckt, müssen wir raus. Die Sanitäranlagen
des Campingplatzes laden nicht gerade zur Visite ein. Das Sightseeing in
Kappeln überlassen wir auch anderen, und so fahren wir gegen halb 12 nach
einem guten Müslifrühstück zur Fähre nach Arnis und geben
in Sundsacker unsere Boote ab. 60 Euro will der Verleiher, was ein durchaus
fairer Preis für die fast neuen Boote ist. Ein sonniges Wochenende findet
im dortigen Biergarten seinen Abschluss.
Zurück in Arnis
Informationen:
Unser Bootsvermieter
Campingplatz Lindaunis
Die Wassersport Wanderkarte Nordwest von Jübermann deckt den Bereich der Schlei ab
|