Alpspitze (by fair means) 2003
Bisher bin ich zweimal durchs Höllental auf der Zugspitze gewesen,
aber noch nie auf der Alpspitze. Diesen Sommer sollte es aber mal sein.
"By fair means" heißt ohne künstliche Aufstiegshilfen, sondern
per Pedes vom Tal aus.
Kommt man in Garmisch-Partenkirchen an, so fällt einen der
markante Gipfel der Alpspitze sofort ins Auge. Viele haben diesen Gipfel
auch schon fälschlicherweise für die Zugspitze gehalten.
Übernachtet habe ich auf dem Campingplatz Zugspitze in Grainau auf 700
Metern über dem Meeresspiegel. Der Gipfel der Alpspitze liegt bei 2628m.
Die nächste Nacht wollte ich eigentlich auf dem Gipfel biwakieren, was
dann aber aus zwei Gründen nicht ging. Erstens waren Wärmegewitter
angekündigt, und es zog sich auch zu. Zweitens hatte ich schlicht und
einfach kaum noch Trinkwasser dabei, da es sich bei dem Gipfeltag um
den zweitheißesten Tag im Jahrhundertsommer 2003 handelte.
Ich habe es dann vorgezogen, die Nacht im Kreuzeckhaus, einer
Alpenvereinshütte auf 1652m zu verbringen. Nach dieser Tour
wollte ich noch den Mittenwalder Höhenweg gehen und hatte ich noch eine
mehrtägige Hüttentour in Österreich mit
http://www.like2hike.de vor, daher
war mein Gepäck mit knapp 20kg auch etwas schwerer. Klettermaterial,
Zelt, Schlafsack und Isomatte wiegen doch ziemlich.
Ich bin morgens gegen 7Uhr vom Campingplatz Richtung Hammerbach
losgegangen. Zuerst ist der Weg zur Alpspitze identisch mit dem zur
Zugspitze, doch relativ schnell geht es zur Alpspitze links ab und steil
über den Jägersteig nach oben. Nach einiger Zeit landet man auf
einem breiten Weg, der vom Kreuzeck Haus zur Hochalm führt. Von der
Alm geht es weiter zur Bergstation der Alpspitz Seilbahn. Nach kurzer Rast
geht es hinüber zum Einstieg der Alpspitz Ferrata. Obwohl der
Gipfelaufbau von der Bergstation der Seilbahn beeindruckend aussah, ist der
Klettersteig doch eher einfach und meiner Meinung nach überversichert.
An vielen Stellen sind trotz gestuftem Fels Eisennägel eingeschlagen.
Helm, Gurt und Klettersteigset sind trotzdem dringend angeraten.
Blick vom Klettersteig hinunter zum Osterfelderkopf. Im Tal sieht man die Kaserne von Garmisch.
Etwa gegen 15:30 Uhr stand ich dann auf dem Gipfel und war dank des
schweren Rucksackes ziemlich fertig. Dort traf ich dann auch die
Entscheidung nicht die Nacht dort oben zu verbringen, obwohl es eine
schöne flache Stelle fürs Zelt gab, sondern wieder über den
Klettersteig abzusteigen. Etwa mit Abfahrt der letzten Seilbahn war ich
wieder zurück an der Bergstation der Alpspitzbahn und gegen 18:30 Uhr
traf ich am Kreuzeckhaus ein.
Am nächsten Morgen war mein rechtes Knie ziemlich im Eimer.
Daher musste ich auf den Mittenwalder Höhenweg verzichten.
Ich bin über Wege mit wenig Steigungen/Gefälle hinüber nach
Mittenwald gegangen und habe die nächste Nacht am Ferchensee oberhalb
Mittenwalds biwakiert. Die mehrtägige Hüttentour mit
http://www.like2hike.de habe ich dann aber wieder mitmachen können.
Fazit: Sollte ich die Alpspitze noch einmal gehen, dann nicht vom Tal,
sondern nach einer Übernachtung vom Kreuzeckhaus aus. Fast 2000m
rauf und wieder 1000m runter sind dann mit Rucksack doch etwas viel.
Des weiteren würde ich gerade im Hochsommer mehr als 1,5 Liter Wasser
mitnehmen.
Informationen:
Informationen zum Alpspitz Klettersteig
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