Tourenbeschreibung USA Südwesten
Einleitung
Diese Tour habe ich 1996 mit dem Veranstalter Suntrek unternommen.
Die Tour startete in San Francisco und ging über den Highway No. 1 von
Monterey nach Santa Barbara und weiter nach Los Angeles. Von dort nach
San Diego und nach einem kurzen Abstecher in Tijuana (Mexiko) über Teile
der Route 66 zum Grand Canyon. Dann weiter übers Monument Valley, Lake
Powell, Bryce Canyon, Red Canyon, Zion nach Las Vegas. Weiter durch Death
Valley und Yosemite über Sacramento zurück nach San Francisco.
Diese 3 wöchige Tour berührte nahezu alle interessanten Nationalparks
des Südwestens und gab einen Einblick, wo man eventuell länger verweilen
sollte.
Der Reiseveranstalter stellte das Fahrzeug, das für 14 Personen ausgelegt
war, den Reiseleiter und Fahrer und die komplette Campingausrüstung. Die
Eintritte für die Nationalparks und einige Vergnügungsparks waren ebenfalls
eingeschlossen.
An den verschiedenen Stops hatte man die Wahl zwischen mehreren Aktivitäten
(Wanderungen, Bootsfahrten, Reiten, etc.)
Die Tour
San Francisco - Golden Gate Bridge
Ich bin drei Tage vor Tourbeginn von Frankfurt über Fort Lauderdale
und Dallas nach San Francisco geflogen. Der Flug war relativ günstig aber
dauerte durch die Routenführung ca. 16 Stunden, weshalb ich ziemlich fertig
in San Francisco ankam. Als Hotel hatte ich das Ramada an der Market Street gebucht,
da es ziemlich zentral lag und die Tour von dort starten sollte.
Nachdem sich alle Reiseteilnehmer im Hotel in San Francisco getroffen
hatten, wurden wir den Tourbegleitern zugeteilt. Am nächsten morgen ging
es dann per Van nach Monterey und von dort über den sehenswerten Highway
No. 1 direkt an der Küste entlang Richtung Los Angeles.
Kurz vor Santa Barbara übernachteten wir auf einem vorgebuchten Campingplatz.
Von Santa Barbara ging es weiter nach Los Angeles, wo wir uns in einem
Hotel nahe des Airports einquartierten. In Los Angeles besuchten wir die
Universal Studios, was ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann auch wenn
man an den Attraktionen sehr lange anstehen muß. Am nächsten Tag besuchten
wir Disneyland. Da es ein Sonntag war, war Disneyland etwas überfüllt und
ich halte den Besuch auch für verzichtbar. Sehr schön ist der Strand von
Venice Beach wenn auch etwas viele Ölklumpen den Strand zierten.
Von Los Angeles ging es nach San Diego, dort besuchten wir Sea World
mit seinen spektakulären Shows.
Killerwal Show in Sea World
Von San Diego machten wir einen kurzen Abstecher über die mexikanische
Grenze nach Tijuana. Interessant ist es dort zu beobachten, wie viele amerikanische
Jugendliche sich dem in den USA verpönten Alkoholgenuß hingeben. Tijuana
ist eigentlich ein mexikanischer Zoo und eventuell mit der Düsseldorfer
Altstadt zu vergleichen.
Weiter ging es Richtung Osten nach Yuma. Das Klima wurde deutlich wüstenähnlicher
und zum ersten Mal trafen wir auf den Colorado River, der in Yuma allerdings
nur noch ein kleiner Back ist. Übernachtet haben wir weiter nördlich nach
einer nahezu unendlichen Wüstenetappe am Wassersportzentrum Lake Havazu.
Dort befindet sich die aus London herübergeschiffte und wieder zusammengesetzte
London Bridge
Einen Tag verbrachten wir damit in den Grand Canyon, Arizonas bedeutendste
Natursehenswürdigkeit, abzusteigen. Man konnte entweder die 1600m bis zum
Colorado River absteigen oder nur bis zu einem Aussichtspunkt 300m oberhalb
des Colorados. Die Hinweise der Ranger bezüglich der Trinwassermenge sollte
man ernst nehmen und unter zwei Litern den Abstieg nicht wagen.
Aussichtspunkt im Grand Canyon
Wir sind morgens um 6 Uhr gestartet und haben 3 Stunden für die 1300m
hinunter benötigt. Für den Rückweg brauchten wir 6 Stunden und nahmen die
4 eingerichteten Wasserstellen dankbar an. Der Muskelkater am nächsten
Tag war so stark, daß wir aller herumliefen wie Cowboys, denen man die
Pferde gestohlen hat.
Monument Valley
Als nächstes besuchten wir das Monument Valley, bekannt aus der Marlboro
Reklame. Dort mieteten wir von den Navahos Pferde und ritten zu einem Campplatz
inmitten des Reservats.
Bei den Navahos im Monument Valley
Für mich war das der erste Kontakt zum Fortbewegungmittel Perd und dann
auch noch direkt auf einem Indianersattel. Zuerst dachte ich mir nichts
dabei vier Stunden zu reiten, da dabei ja das Pferd die Arbei macht aber
da hab ich mich doch etwas getäuscht. Nach 2 Stunden waren sämtliche Atemöffnungen
voll rotem Staub, der Hals ausgetrocknet und ich spürte Muskeln, wo meiner
Meinung nach keine waren.
Auf dem Pferderücken im Monument Valley
Nach einem von den Indianerinnen zubereiteten Abendessen gab es noch
Lagerfeuerkaffee und ich schlief diese Nacht wie ein Toter.
Vom Monument Valley sind wir dann zum Lake Powell gefahren, einem riesen
Wassersportzentrum mitten in der Wüste, daß durch das aufstauen des Colorado
Rivers bei Page entstanden ist. Dort haben wir uns Motorboote und Wasserskier
gemietet, was in den USA ohne Qualifikation möglich ist. Kreditkarte reichte.
Danach fuhren wir zum Bryce Canyon, der sich durch seine skulturartigen
Erosionsgebilde auszeichnet. Die normale Touristenroute durch den Canyon
beginnt am Sunset Point und endet am Sunrise Point. Wir sind aber etwas
oberhalb eingestiegen, wodurch man einen längeren Weg durch den Canyon
hat aber auch einen wesentlichen besseren Blick auf die Szenerie.
Der Bryce Canyon
Weiter ging es zum Zoin National Park, an dem zwei Freizeitmöglichkeiten
zur Auswahl standen. Entweder eine Wanderung zum Angels Landing, einem
kleinen Platz hoch über dem Tal mit spektakulärem und für amerikanische
Versicherungsverhältnisse nahezu waghalsigem Anstieg, oder eine Wanderung
durch eine enge Schlucht mit 400 Meter hohen senkrechten Wänden, bei der
man allerdings ständig durch den Fluß watet.
Aufstieg zum Angels Landing im Zion National Park
Ich endschied mich für den Angels Landing und der Blick entschädigte
für alle Mühen.
Blick auf Zion vom Angels Landing
Von Zion ging es in die Spielerstadt Las Vegas, wo wir abends ankamen
und den ganzen nächsten Tag verbrachten. Beeindruckend aber verzichtbar.
Nur Rentner, die einarmige Banditen fütterten. Aus Las Vegas heraus führen
wir zum tiefsten Punkt der USA, dem Death Valley mit den Sanddünen von
Zabriskie Point. Der gleichnamige Spielfilm ist sehr zu empfehlen.
Zabriskie Point im Death Valley
Der gleichnamige Spielfilm ist sehr zu empfehlen. Die Temperatur
betrug dort angenehme 51°Celsius. Es war so heiß und trocken, daß der Schweiß
sofort verdunstete und die Haut sich trocken anfühlte.
Salzbesteinsformationen am Mono Lake
Nach einem kurzen Zwischenstop am Mono Lake, dessen skurile Salzgebilde
durch die beständige Wasserentnahme von Los Angeles nun sichtbar an Land
stehen, fuhren wir weiter ins Yosemite Valley einem Eldorado für Freeclimber.
Dort gibt es die berühmten Big Walls am El Capitan und am Halfdome.
Blick auf El Capitan und Halfdome im Yosemite National Park
Eigentlich war dort die Besteigung des Halfdomes über den Normalweg
geplant, was wir aber Dank eines Felssturzes nicht machen konnten. Alternativ
sind wir eine Route auf den nebenstehenden Wasserfall hinaufgegangen.
Wasserfall im Yosemite National Park
Oben haben wir im Fluß gebadet, wobei man allerdings aufpassen muß,
nicht über die Kante gespült zu werden. Vom Felsen rechts des Wasserfalls
hatte man einen schönen Blick auf den Halfdome und das ganze Yosemite Valley.
Blick auf den Half Dome
Vom Yosemite Valley ging es über Sacramento zurück nach San Francisco,
wo die Teilnehmer wieder in alle Himmelsrichtungen verschwanden.
Im Rückblick würde ich die Tour als Einstiegstour jederzeit wieder machen.
Sie bietet einen schönen Überblick über die Nationalsparks. An einigen
Stellen hätte ich mit Sicherheit länger verweilen können. Z.B. schwebt
mir noch eine Durchquerung des Grand Canyon vom Northrim zum Sourtrim vor
und der Zion National Park bietet noch eine Vielzahl weiterer schöner Routen.
Die Golden Gate Bridge mit San Francisco im Hintergrund
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